Gründungsfeier der Deutsch-Kurdischen Juristenvereinigung

27-06-2015 Frankfurt

Für den 27. Juni 2015 plant die Deutsch-Kurdische Juristenvereinigung e.V. eine große Gründungsfeier an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, bei der die Ziele der Vereinigung der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die Deutsch-Kurdische Juristenvereinigung e.V. will sich für die Zusammenarbeit zwischen der Justiz in Deutschland und Europa und den rechtlichen Institutionen in den mehrheitlich von Kurden besiedelten Regionen im Nahen Osten einsetzen. In diesen Regionen will sie sich für rechtsstaatliche und demokratische Strukturen sowie für Minderheitenrechte starkmachen.

Darüber hinaus will sie sich auch für die Integration der Kurden in Deutschland engagieren, fachliche Beiträge zum deutschen und europäischen Asyl- und Ausländerrecht leisten und die Zuwanderungsdebatte mitprägen.

Nicht zuletzt die jüngsten Angriffe des sogenannten „Islamischen Staates“ auf die kurdischen Regionen haben die Anfälligkeit des dort bestehenden institutionellen Gefüges vor Augen geführt. Der Aufbau demokratischer und rechtstaatlicher Strukturen in Kurdistan sowie Schutzmechanismen für Minderheiten wie Eziden und Christen sind nicht nur im Interesse der Kurden selbst, sondern auch im außenpolitischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland. In einer von Gewalt und Konflikten gebeutelten Region haben die Kurden unter Beweis gestellt, dass sie verlässliche Partner des Westens sind und für Demokratie, Minderheitenrechte, Religionsfreiheit und Geschlechtergleichheit stehen.

Vor diesem Hintergrund will sich die Deutsch-Kurdische Juristenvereinigung e.V. als Mittlerin zwischen Vertretern der deutschen und europäischen Gesellschaft und den Kurden in Deutschland, Europa und Kurdistan anbieten. So möchte sie dazu beitragen, dass die Integration in Deutschland gelingen kann und die institutionellen Strukturen in Kurdistan gestärkt werden.

Die Kurden sind das größte Volk auf der Welt ohne eigenen Staat. Eine Million Kurdinnen und Kurden aus der Türkei, dem Irak, dem Iran und Syrien leben in Deutschland. Aufgrund politischer Verfolgung waren sie gezwungen, ihre Heimatregionen zu verlassen. Mittlerweile leben sie in zweiter und dritter Generation in Deutschland. Ihnen ist ihre kurdische Herkunft wichtig, gleichzeitig sehen sie sich aber auch als Deutsche und Europäer und wollen dauerhaft in Deutschland bleiben.