Erklärung der DKJV zu den Ereignissen in Cizîr

12-02-2016

Im Zuge einer Operation der türkischen Streitkräfte am Abend des 07.02.16 in Cizîr (türk. Cizre) wurden 60 Menschen getötet. Die Regierung in Ankara spricht von „Neutralisierung der Terroristen.„ Dabei ist unstreitig, dass es keine Rebellen waren, sondern Zivilisten, welche sich bedingt durch die militärischen Auseinandersetzungen zwischen der PKK und den türkischen Streitkräften verschanzt in einem Keller befanden.

Wir rufen dazu auf, eine unabhängige Untersuchungskommission anzurufen, um eine umfassende und rechtliche Aufarbeitung dieses Verbrechens zu erreichen, so dass die Schuldigen und Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Angesichts dieser dramatischen Entwicklung, Ignoranz und Gleichgültigkeit vor jedwedem Leben und die Einstufung eines jeden sich dort aufhaltenden Menschen als potentiellen Aufständischen, rufen wir dazu auf, eine friedliche Lösung der kurdischen Frage anzuvisieren, die Waffen beizulegen und wieder an den Verhandlungstisch zusammenzukommen. Überdies bitten wir neutrale Staaten sich als Verhandlungsvermittler bzw. unabhängige Instanz anzubieten, damit eine Art Moratorium in der Verhandlungsführung existiert und eine friedliche und an Grundsätzen des Internationalen Rechts orientierte Verhandlung geführt werden kann.

Deutsch-Kurdische Juristenvereinigung e.V.